Vorarlberger Kinderdorf als starkes Netzwerk der Solidarität
Über 350 Mitarbeitende des Vorarlberger Kinderdorfs setzen sich für den Schutz, neuen Lebensmut und mehr Chancengerechtigkeit für benachteiligte Kinder und Jugendliche ein. 3175 Kinder und deren Familien wurden 2021 unterstützt. Die Angebote reichen von Prävention bis stationärer Betreuung.
„Kinder brauchen Geborgenheit und Sicherheit ebenso wie Freiraum für Entwicklung“, so die Geschäftsleitungs-Doppelspitze Alexandra Wucher und Simon Burtscher-Mathis anlässlich der Präsentation des neuen Jahresberichts. „Sie müssen lernen, für ihre Interessen und Anliegen einzutreten.“ Dies setze Selbstvertrauen und Lebensmut voraus. Für eine positive Persönlichkeitsentwicklung bräuchten sozial benachteiligte Kinder einen gleichberechtigen Zugang zu Bildung und Freizeitangeboten. „Es ist Aufgabe von uns allen, dafür zu sorgen, dass möglichst viele Kinder diesen Zugang erhalten – und damit die Chance, ihre Talente und Fähigkeiten zu entfalten.“ Neben den aktuellsten Zahlen und Fakten wartet der druckfrische Unternehmensbericht mit authentischen Erzählungen der Führungskräfte des Vorarlberger Kinderdorfs auf. Sie gewähren persönliche Einblicke in ihre Kindheit und zeigen: Perspektiven schenken – das können wir alle.
Motor für ein starkes Miteinander
Als Lobby für Kinder sieht das Vorarlberger Kinderdorf es als zentrale Aufgabe, Kindern eine Stimme zu geben und ein starkes Miteinander zu schaffen, das sich für ihren Schutz, ihre Rechte und Chancen sowie kindgerechte Lebensräume einsetzt. Die sieben Fachbereiche arbeiten überwiegend im Auftrag der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe. Im Vorjahr unterstützten 352 Fachpersonen des Vorarlberger Kinderdorfs in enger Kooperation mit Land und Gemeinden 3175 Kinder und Jugendliche sowie deren Familien mit vielfältigen, flexiblen Hilfsangeboten. Davon wurden 1136 Kinder ambulant betreut. 166 Kinder fanden stationär Halt und Geborgenheit, 205 Kinder und Jugendliche in Pflegefamilien. In der Auffanggruppe und privaten Krisenpflegefamilien wurde 85 Kindern Schutz und Sicherheit geboten. Über Spenden wird die Ehemaligenbegleitung des Vorarlberger Kinderdorfs finanziert: 560 Personen, die im Kinderdorf Kronhalde aufwuchsen, nutzten im Vorjahr das Beratungsangebot.
Prävention und flexible Hilfen
Der möglichst frühzeitigen Unterstützung von belasteten Familien in prekären Lebenssituationen kam auch 2021 eine zentrale Bedeutung zu. Knapp 1700 Kindern wurden durch präventive Hilfen des Vorarlberger Kinderdorfs neue Perspektiven geschenkt. Mit 268 Neuzuweisungen meldet „Netzwerk Familie“ die höchste Zahl an jährlich zugewiesenen Familien seit der Gründung im Jahr 2009. Der Präventivfachbereich begleitete 442 Familien aus 55 Nationen mit 890 Kindern durchschnittlich 14 Monate lang.
Unterstützung durch Freiwillige
Familien im Alltag den Rücken zu stärken und so Kindern neue Chancen zu schenken, ist auch die Intention des Fachbereichs „Familienimpulse“. 270 Familien mit knapp 800 Kindern wurden durch Freiwillige unterstützt. 199 Frauen und 26 Männer engagierten sich beim „Ehrenamt mit Kindern und Jugendlichen“. Fast 19.500 Stunden wurden gemeinsam mit Kindern verbracht. 60 Einsätze hatte das Familienimpulse-Mobil: 400 Elternteile mit mehr als 300 Kindern erhielten unkomplizierte Beratung und Unterstützung. Insgesamt waren über 630 Freiwillige wichtige Perspektivengeber:innen des Vorarlberger Kinderdorfs. Sie machten sich durch ihren wertvollen Einsatz auf unterschiedlichste Weise für die Kinder Vorarlbergs stark. So konnten im Vorjahr auch über hundert neue Personen gewonnen werden, um sich unter dem Motto „Halt dich fit und sammle mit“ bei der Haussammlung des Vorarlberger Kinderdorfs zu engagieren.
Wir alle können Perspektiven schenken
Welche große Rolle Ermutigung und Bestärkung in einem Kinderleben spielen, zeigt auch die im Vorjahr zum 70. Geburtstag gestartete Initiative „Wir KINDER VORarlbergs!“. Quer durchs Land forscht das Vorarlberger Kinderdorf nach den Mutmacher:innen unserer Kindheit. Die Plattform bietet Anknüpfungspunkte für jede:n, sich für Kinder einzusetzen – mit einem konkreten Projekt, einer Kooperationsidee oder geteilten Erinnerungen an Mut machende Erfahrungen in der Kindheit. Bereits über 80 Geschichten über das Großwerden finden sich auf der Website „Wir KINDER VORarlbergs!“. „Kindern Perspektiven schenken, das können wir alle“, sind Alexandra Wucher und Simon Burtscher-Mathis überzeugt. „Wenn Kinder Bezugspersonen haben, die sich für ihre Ideen und Träume begeistern, entwickeln sie Lebensmut und Selbstvertrauen.“
Werden Sie zur:m Perspektivengeber:in im Rahmen unserer Initiative „Wir KINDER VORarlbergs!“. Wir freuen uns über Ihre Idee für eine Kooperation, ein Projekt oder Ihre Geschichte:
M kinder-vor@voki.at
T +43 5574 4992-9011