Reihe 15 - 2018/19: Wenn Familien viel leisten müssen
Die Familie ist der wichtigste Lebensort für Kinder. Hier wird über Generationen das Miteinander gelernt. Hier werden die Weichen für die zentralen Lebenskompetenzen gestellt, die Kinder idealerweise durchs Leben tragen: Empathie, Eigenverantwortung, Konfliktfähigkeit und Liebe. Der Weg dahin ist keine Autobahn, sondern ein kurviger Pfad, der so manchen Stolperstein birgt. Es sind genau diese Hürden, bei denen Familien innehalten und besonders viel leisten müssen, die sie aber oft auch ein gutes Stück weiter bringen.
Unsere Vorträge sollen allen, die mit Kindern in ihrer ganzen Vielfalt leben oder arbeiten, Mut machen, Anregung aber auch Orientierungshilfe sein und neues Wissen vermitteln.
Wenn nichts mehr ist wie es war
Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Barbara Juen, am 12. Juni 2019, im ORF Landesstudio Vorarlberg in Dornbirn.
Kinder und Erwachsene reagieren ganz unterschiedlich auf plötzliche Krisen und Tod. Kinder drücken ihre Emotionen anders aus und regulieren diese anders als Erwachsene, besonders wenn es um plötzliche, tiefgreifende Ereignisse geht. Notfälle erschüttern das Familiensystem, aber auch andere Systeme wie Kindergarten und Schule nachhaltig. Was brauchen Kinder nach außergewöhnlichen Ereignissen wirklich? Anhand von Fallbeispielen erläutert die Notfallpsychologin die Bedürfnisse von Kindern und besondere Reaktionen auf Krisen.
Herzlichen Dank an den ORF, der die Tondatei des Vortrages zur Verfügung gestellt hat.
Das laute Leise: Depressionen bei Kindern und Jugendlichen
Vortrag von Dipl.-Psych. Stefan Lüttke, am 8. Mai 2019, im Kinderdorf Kronhalde in Bregenz.
Trotz gestiegener Sensibilität für das Thema Depression ist die Zahl der Betroffenen weiterhin auf hohem Niveau. Ein Grund ist das „Übersehen“ von depressiven Störungen bei Kindern und Jugendlichen. Wie lässt sich eine Depression bei den jüngsten Betroffenen überhaupt erkennen und was hilft ihnen? Der erfahrene Therapeut spricht über vielfältige Ursachen und Symptome im Unterschied zu Erwachsenen. Mit Hilfe von Fällen aus der Praxis werden Wege aus der Depression und präventive Ansätze aufgezeigt.
Herzlichen Dank an den ORF, der die Tondatei des Vortrages zur Verfügung gestellt hat.
Vergiftete Kindheit entgiften
Vortrag von Prof. Dr. Michael Klein, am 27. Februar 2019, im Kinderdorf Kronhalde. In Kooperation mit Stiftung Maria Ebene SUPRO.
Jedes siebte Kind ist von der Suchtstörung eines Elternteils betroffen. Von diesen Kindern entwickelt später mehr als die Hälfte selbst eine psychische Störung. Oft handelt es sich wieder um eine Suchtstörung wie Alkohol-, Drogen- oder Verhaltenssucht. Welche frühzeitigen und generationenübergreifenden Hilfen für betroffene Kinder und ihre Eltern können diesen Zyklus durchbrechen und zu einer „Entgiftung“ der Familien beitragen? Der Suchtforscher liefert Einblicke und präventive Strategien für den hochsensiblen Bereich der Suchtstörungen.
Herzlichen Dank an den ORF, der die Tondatei des Vortrages zur Verfügung gestellt hat.
Geschichten, die das Leben erzählt, weil der Tod sie geschrieben hat
Vortrag, am 23. Jänner 2019, von Mechthild Schroeter-Rupieper, bei Russmedia in Schwarzach. In Kooperation mit Firma Atrium.
Krankheit und Tod im nahen Umfeld machen oft selbst hilflos. Es gibt keine Regeln, wie man trauern soll. Kinder und Jugend - liche sind genauso orientierungslos wie die meisten Erwachsenen, wenn es darum geht, Trauer auszudrücken und Gefühlen Raum zu geben. Wie können Erwachsene, trotz der eigenen Betroffenheit, gute Begleiter für Kinder sein? Wir laden Sie zu einem Abend mit Ritualen, Methoden und Geschichten aus der Praxis ein.
Herzlichen Dank an den ORF, der die Tondatei des Vortrages zur Verfügung gestellt hat.
Kinder brauchen Nähe
Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Anna Buchheim am 14. November 2018, im KIMI in Lustenau. In Kooperation mit Kimi und Prisma.
Die Basis für die Entwicklung zentraler Lebenskompetenzen ist Bindung. Diese stellt in der frühen Kindheit die Weichen für spätere Beziehungen. Neben der Bindung spielt die Fähigkeit zur Exploration eine wichtige Rolle. Wie entsteht überhaupt Bindung und diese Fähigkeit zur Erkundung und Erforschung der Welt? Ist es möglich, eine nicht so optimale Bindungsfähigkeit sichtbar zu machen und sogar nachzuholen? Die versierte Wissenschaftlerin vermittelt Grundlagen der Bindungsforschung und liefert hochaktuelle Forschungsergebnisse.
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Wenn Oskar Angst hat – Kinderängste verstehen und abbauen
Vortrag von Dr. Udo Bär, Dr. phil., Dipl. Pädagoge, am 3. Oktober 2018, im ORF-Landesstudio Vorarlberg in Dornbirn. In Kooperation mit mit dem Landeselternbüro.
Angst ist ein grundlegendes und wichtiges Gefühl. Ängste von Kindern sind daher kein Grund zur Sorge, sondern Teil eines normalen Entwicklungsprozesses. Trotzdem ist es möglich, dass sich Ängste verfestigen und sogar zu Angststörungen werden. Welche Ängste sind gewöhnliche Begleiter im Alltag von Kindern und wann ist es für Eltern und andere Erziehende sinnvoll, aufmerksamer zu sein und Unterstützung zu holen? Der Therapeut spricht über die Ursachen von Angst und bietet Werkzeuge an, wie Kinder mit ihren Ängsten umgehen lernen.
Herzlichen Dank an den ORF, der die Tondatei des Vortrages zur Verfügung gestellt hat.