Pflegeeltern dringend gesucht
Jährlich werden vom Pflegekinderdienst des Vorarlberger Kinderdorfs für durchschnittlich 15 Kinder in Vorarlberg Pflegeeltern gesucht. Der Bedarf an geeigneten Familien ist groß und der Appell seitens des Pflegekinderdienstes dringlich: „Wenn wir keine neuen Pflegeeltern finden, wird es ab Mai eng.“
Denn bis Pflegeeltern mit ihrer verantwortungsvollen Aufgabe starten können, vergehen einige Monate. Voraus geht eine sorgfältige Auswahl und umfassende Vorbereitung. Durch Informationsgespräche, Hausbesuche, Seminare und Reflexionsgespräche werden künftige Pflegeeltern für ihre herausfordernde Aufgabe gerüstet. Ein neuer Vorbereitungskurs beginnt Mitte März, doch nur wenige Paare stehen bislang für die Teilnahme fest. „Das heißt, wir suchen wirklich dringend Pflegeeltern. Wenn wir keine neuen Familien finden, die sich diese Aufgabe zutrauen, wird es bald eng“, so Isabella Böckle, Leiterin des Pflegekinderdienstes vom Vorarlberger Kinderdorf.
Wertvoll für Kinder und Gesellschaft
Der Pflegekinderdienst des Vorarlberger Kinderdorfs arbeitet im Auftrag der Kinder- und Jugendhilfe. Diese entscheidet, dass ein Kind nicht mehr in seiner Herkunftsfamilie leben kann. Es ist Aufgabe des Pflegekinderdienstes, liebevolle, engagierte Pflegefamilien zu finden, die ein Kind bei sich aufnehmen. „Das sind Familien, die bereit sind, viel von sich selbst, ihrer Lebensgeschichte und Situation preiszugeben“, erläutert Isabella Böckle. „Pflegeeltern investieren viel Zeit, um die Eignungsprüfung und die Vorbereitungskurse zu absolvieren – im Schnitt über 50 Stunden.“ Und sie leisten einen ungemein wertvollen Beitrag für die positive Entwicklung der Kinder, aber auch für unsere Gesellschaft, ist Isabella Böckle überzeugt. In Vorarlberg wächst ein Großteil der Kinder, die nicht bei ihren Eltern leben können, in Pflegefamilien auf.
Pflegefamilie sein – eine Lebensaufgabe
Dieser ebenso anspruchsvollen wie bereichernden Lebensaufgabe haben sich auch Nina und Hannes gestellt – und ihren Entschluss nie bereut. „Klar ist es eine Herausforderung mit Höhen und Tiefen, aber die Freude über eine große Familie und die Entwicklungsschritte unseres Pflegesohnes überwiegt immer“, sagt das Paar, das auf diese Weise etwas vom eigenen Glück weitergeben will.
Pflegeeltern sind Perspektivengeber
Aktuell leben 230 Kinder in 183 Pflegefamilien im Land. Der Großteil der Kinder ist bei der Vermittlung zwischen null und fünf Jahre alt. Psychische und Suchterkrankungen sowie multiple Problemlagen der leiblichen Eltern sind häufige Ursachen für eine Fremdunterbringung. „Undenkbar, wenn es in Vorarlberg keine Pflegefamilien geben würde!“, meint Isabella Böckle, die von einer „Lebensaufgabe“ spricht: „Pflegeeltern geben Kindern die Chance, in einem familiären Umfeld aufzuwachsen, Nestwärme zu tanken und stabile Beziehungserfahrungen zu machen.“ In jedem Fall sind Pflegeeltern Perspektivengeber für Kinder, die aufgrund ihrer Vorgeschichte einen Rucksack mitbringen. „Pflegeeltern sind bereit, ihr Pflegekind so anzunehmen wie es ist und dabei zu unterstützen, mit seiner besonderen Lebenssituation umzugehen“, erläutert Isabella Böckle. „Durch sie können Kinder in einem sicheren, liebevollen Zuhause wieder neuen Lebensmut schöpfen.“
Kontakt & Bewerbung
Isabella Böckle BA
Ringstraße 15, 6830 Rankweil
T +43 5522 82253-19, pflegekinderdienst@voki.at
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