„Die Folgen für Kinder wiegen schwer“
Vorarlberger Kinderdorf appelliert nach „Corona-Jahr“ für umfassende Hilfsmaßnahmen, um Folgeschäden für Kinder und Familien zu begrenzen.
Es sei eine der wesentlichen Erkenntnisse nach über einem Jahr Corona-Pandemie, dass die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen in der Krise nur eine untergeordnete Rolle spielten, heißt es seitens des Vorarlberger Kinderdorfs. „Die Folgen für die psychosoziale Gesundheit der jungen Generation wiegen schwer“, stellt Geschäftsführer Christoph Hackspiel fest. Zahlreiche Studien ebenso wie die tägliche Arbeit in sieben Fachbereichen würden dies deutlich machen. „Gerade Kinder und Jugendliche, die aufgrund ihrer Startbedingungen sowieso schon benachteiligt sind, kommen nun noch mehr unter die Räder“, sagt Hackspiel.
Verstärkte Prävention
Es sei höchst an der Zeit, Kinder und Jugendliche in den Vordergrund zu stellen, denn hinsichtlich der psychosozialen Schadensbegrenzung bleibe noch viel zu tun. Der Appell des Vorarlberger Kinderdorfs ist an Bund, Land und Gemeinden gerichtet: „Es müssen kraftvolle Hilfsprogramme umgesetzt werden, um Kinder, deren Entwicklungs-, Bildungs- und Entfaltungschancen massiv bedroht sind, zu unterstützen.“ Konkret fordert die Kinderschutzeinrichtung u. a. verstärkte Investitionen in präventive Hilfen für erschöpfte Familien, eine Ausweitung von frei zugänglichen Beratungs- und Therapieangeboten, den Ausbau von Lernprogrammen, Ganztagsschulen, Schulsozialarbeit und gemeinschaftsbildenden Freizeitaktivitäten. Das Vorarlberger Kinderdorf bestärkt den Ruf nach einer Task Force für Kinder seitens der Caritas. „Es braucht unsere gebündelte Kraft und Solidarität, um die Folgeschäden für die Jungen zu reduzieren.“
Flexible Hilfen für 3276 Kinder
Auch im „Corona-Jahr“ 2020 konnte das Vorarlberger Kinderdorf sein flexibles Hilfsangebot für Kinder und Familien in Risikosituationen aufrechterhalten. 3276 Kinder und Jugendliche wurden von über 300 Fachpersonen in enger Kooperation mit Land und Gemeinden unterstützt. Die Angebote des Vorarlberger Kinderdorfs umfassen präventive und ambulante Begleitung besonders belasteter Familien, intensive Hilfestellungen für herausfordernde Kinder in ihren Familien sowie die dauerhafte Betreuung von Mädchen und Buben in Kinderdorffamilien, Wohngruppen und Pflegefamilien.
18.000 Stunden Ehrenamt mit Kindern
In akuten Familienkrisen bieten zudem die Auffanggruppe, private Krisenpflegefamilien und der Familienkrisendienst Hilfe in Notlagen. Insgesamt wurden 1571 Mädchen und Buben ambulant, 176 stationär und 1529 präventiv unterstützt. Für dieses „Netzwerk der Solidarität“ traten auch 2020 fast 250 Freiwillige ein, die 209 Familien mit 680 Kindern Rückenstärkung im Alltag gaben. Sie investierten insgesamt knapp 18.000 Stunden in das „Ehrenamt mit Kindern“ und standen so Familien in diesem überaus schwierigen Jahr helfend zur Seite.
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