In einer sehr ländlichen Umgebung, in Aschach an der Donau im oberösterreichischen Hausruckviertel, verbrachte die Kuratorin und Kulturmanagerin Verena Konrad ihre Kindheit. Zwischen dem alten Birnbaum im Garten des Mehrfamilienhauses und der Küche ihrer Oma war sie als Mädchen meistens zu finden, auch an die abendlichen Fahrradrunden mit ihrer Mama denkt die 42-Jährige sehr gerne zurück. Heute wohnt die Direktorin des Vorarlberger Architektur Instituts in Lochau und genießt den Feierabend am liebsten auf der Terrasse ihrer Wohnung. 

Ihre Firmpatin und ihre Kunstlehrerin waren es, die Verena Konrads Lebens- und Berufswahl eine Richtung gegeben haben: „Meine Kunstlehrerin hat mich intellektuell und menschlich geprägt. Ihre lebensfrohe Art, ihre Begeisterungsfähigkeit, ihre Empathie und die Freundschaft, die uns seit Ende meiner Schulzeit verbindet, sind für mich eine große Inspiration.“ Vor allem aber war es ihre Firmpatin, die für Konrad in ihrer Jugend eine sehr enge Bezugsperson war: „Meine Firmpatin hat mich oft zu Konzerten oder Ausflügen mitgenommen, mich zur Musikschule und zu Kunstkursen gefahren: Beides wäre als Kind vom Land ansonsten unmöglich gewesen. Ihre Aufmerksamkeit und Geduld war für mich horizonterweiternd und sie war eine wichtige Gesprächspartnerin für mich. Ich hatte immer das Gefühl, dass sie mich wertfrei und doch ehrlich begleitet, mir aber auch einiges zumutet. Zudem ist meine Patin Rollstuhlfahrerin: Durch sie habe ich viel über den Wert eines selbstbestimmten Lebens gelernt!“ 

„Begleitet uns mit Geduld
im Hier und Jetzt, dann
lernen wir, anderen Menschen
wohlwollend zu begegnen.“

VERENA KONRAD

„Ich denke, für Entwicklung ist es wichtig, gut im Kontakt mit Familie und/oder wohlwollenden Menschen zu sein“, sagt sie. „Beziehungen sind oft sehr herausfordernd, auch die zwischen Eltern und Kind. Ein wohlwollendes Umfeld kann hier sehr bereichernd und hilfreich sein.“