Turan Güven: Kleine Gipfelstürmer brauchen große Vorbilder
Als Turan Güven knapp vier Jahre alt war, folgte seine Mutter ihrem Mann nach Vorarlberg. Grund war eine Erkrankung, die in der Türkei nicht behandelt werden konnte. Während sie ihre Tochter mitnahm, blieb der kleine Turan bei seinen Großeltern. Erst mit elf Jahren zog auch er nach Vorarlberg. Trotz dieser Trennung sei seine Kindheit warm und behütet gewesen – „eine wundervolle Zeit“, wie er im Rückblick meint. Sein Großvater sei sein großes Idol und Vorbild gewesen. Bekannt als „der Enkelsohn vom Schmied“ habe er selbst davon geträumt, in die Fußstapfen des Opas zu treten. „Er war ein weiser, erfahrener Mann, und ich wollte unbedingt auch Schmied werden“, erzählt er. Vieles habe ihm sein Großvater beigebracht und ihm Werte vorgelebt, die ihm Orientierung und Halt boten: „Er lehrte mich Hilfsbereitschaft, Disziplin, Lernwille und Respekt.“
Seine Perspektivengeberin Nummer zwei war seine Großmutter, eine „humorvolle und lebenslustige Frau“. Bei ihr fühlte er sich leicht und geborgen, wichtig und wertvoll. „Obwohl sie selber fünf Kinder hatte, genoss ich es, als Einzelkind wahrgenommen zu werden. Sie hatte eine Art Waage – auf der einen Seite war ich und auf der anderen ihre fünf Kinder. Das ließ sie mich oft spüren. Ich bin ihr und meinem Großvater für alles sehr dankbar.“
Gut getan habe ihm zudem, in einem kleinen Dorf aufzuwachsen, in dem jeder auf den anderen – und alle auch auf ihn – geschaut hätte(n). Und das er gerne mal von oben betrachtete, nämlich vom Berg aus, früher wie heute sein Lieblingsplatz. Damit Kinder manchen Gipfel erstürmen können, dafür wünscht er ihnen ein Aufwachsen mit Mama und Papa, mit Wärme, Humor und Zuversicht. Ihnen heute Perspektiven zu schenken trage zu einer „gesunden Gesellschaft für morgen“ bei, ist der engagierte Jugendfußballtrainer überzeugt: „All das, was sie stärkt, können sie später selbst weiter geben.“
Steckbrief Turan Güven
Aufgewachsen in: Yayladagi (Türkei)
Lebt heute in: Höchst
Berufswunsch als Kind: Schmied
Beruf heute: Drucker
Lieblingsplatz damals: die Berge
Lieblingsplatz heute: die Berge
Perspektivengeber:innen: die Großeltern
Als Kind bekannt für: "der Enkelsohn vom Schmied"
Heute bekannt für: seine Hilfsbereitschaft
Werden Sie zu einem:r Perspektivengeber:in unter dem Motto „Kinder vor“!
Geben Sie den Kindern Vorarlbergs die Möglichkeit, ihre Zukunft mitzugestalten. Lassen Sie Ihren Worten Taten folgen. Ganz egal, ob es eigene Ideen oder laufende Projekte des Vorarlberger Kinderdorfs sind – wir freuen uns über Ihr Engagement. Die Geschichten, die daraus entstehen, werden unter „Perspektiven“ auf „Wir Kinder Vorarlbergs“ veröffentlicht. Wir freuen uns von Ihnen zu hören!
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