„Den ganzen Tag im Freien draußen spielen, der Geruch von regennasser Lehmerde, meine Hunde und die Werkstatt von meinem Papa“ kommen ihr auf die Frage, was ihr als Kind gut tat, in den Sinn. Diese Unbeschwertheit prägte Nico richtungsweisend. Als Kind betrachtete sie die Welt gerne von oben, am liebsten auf dem Mangobaum ihres damaligen Zuhauses. Denn einen Teil ihrer Kindheit verbrachte sie in Westafrika. Die heutige Leiterin der Jugendbotschafter:innen der Caritas Auslandshilfe erzählt: „Ich konnte mich frei entfalten und lernte, mit anderen Kulturen, der Natur und den Tieren achtsam umzugehen.“

Das Motto ihrer Kindheit lautete: „Das kann man selber bauen!“ Auch der Gebrauch diverser Werkzeuge wurde Nico von klein auf beigebracht. Schon früh durfte sie sich ausprobieren, mitmachen, dabei sein. „Ich konnte durch die Zeit, die mir meine Eltern schenkten, meine Talente entwickeln. Ich wurde gehört, man hat mir viel zugetraut und vieles ausprobieren lassen.“ Die so umtriebige wie sozial engagierte Kreative ist fest davon überzeugt, dass ihr diese liebevolle Erziehung zur Selbstständigkeit und die gewährten Freiräume auch später im Leben viele Türen geöffnet haben. „Ich wuchs mit dem Gefühl auf, okay zu sein so wie ich bin. Ich musste mich nicht verbiegen, nur um anderen zu gefallen.“

Zudem stach Nico als Kind aufgrund ihren hellen Haare und flinken Beine hervor. „Ich war zwar oft die Kleinste, aber schnell“, erzählt sie. Rasant ist sie immer noch unterwegs, insbesondere wenn es darum geht, kreative Projekte zu verwirklichen und Ideen auf die Welt zu helfen. Diese Fähigkeiten nutzt sie auch, um Kindern und Jugendlichen eine Bühne für ihre Anliegen zu schaffen. Denn Kindern eine Perspektive zu geben, heißt in ihren Augen, sich Zeit für ihre Fragen und ihren Tatendrang zu nehmen. „In dieser schnelllebigen Zeit voller Probleme bleibt oft kaum mehr Platz, um unbeschwert und ohne Druck Kind zu sein“, sagt sie und fordert für Kinder mannigfaltige Möglichkeiten, um ihre Potenziale auszuschöpfen. „Kinder sollten nicht irgendwelchen Normen entsprechen müssen, sondern einfach glücklich sein dürfen und in der Gewissheit aufwachsen, dass sie toll sind – genau so, wie sie sind.“