„Du bist gut so, wie du bist“ würde sie sich für ihr Kinder-Ich im Rückblick wünschen und für alle Kinder ein liebevolles Angenommen-Werden in der Welt. „Der Mensch ist die Menschheit und die Menschheit der Mensch“, sagt sie und unterstreicht damit, wie wichtig es ist, Kindern Perspektiven zu schenken.

Nur schwerlich konnte man die kleine Manuela an den geheimen Plätzen ihrer Kindheit ausfindig machen, von denen sie immer wieder neue entdeckte. Ihren eigenen Weg fand die Philosophin, die eigentlich Lehrerin werden wollte, dank der Unterstützung ihrer Eltern. „Sie haben was unsere Bildung anbelangt keinen Unterschied zwischen uns Kindern gemacht. Wir waren zwei Mädchen und zwei Buben und diesbezüglich gleichgestellt“, erzählt sie. „Zwar konnten mir meine Eltern bei meinem Studium finanziell nicht helfen, aber die mentale Rückenstärkung war zu 100 Prozent da. Und das war sehr viel wert.“

Als wertvoll erlebte sie als Kind überdies, wenn sie so gesehen und angenommen wurde, wie sie war – und sich dadurch ihren ganz eigenen Platz in einer für sie oft verwirrenden, unklaren Erwachsenenwelt schaffen konnte. Unbeobachtete Rückzugsorte erhofft sie sich für die Kinder heute ebenso sehr wie die Stärkung durch Menschen, die ihnen Raum und Zeit geben.