Magomed-Rasul Kudusov: Gut, besser, Muhammad
Ein besseres Leben haben sich seine Eltern für ihn, seine zwei Schwestern und zwei kleinen Brüder durch ihre Flucht vor dem Krieg erhofft, sagt Magomed-Rasul, der eigentlich Muhammad heißt. Seinen offiziellen Vornamen verdankt er dem falschen Passeintrag durch einen Beamten.
Der Maturant am Bundesgymnasium Blumenstraße in Bregenz führt seinen bislang so erfolgreichen Werdegang maßgeblich auf die Rückenstärkung durch seine Eltern zurück. Seit er denken kann sei der Vater für ihn ein Vorbild gewesen. „Mein Vater war und ist immer für mich da. Ob Sportverein, Schule oder meine Leidenschaft fürs Rote Kreuz, er unterstützte mich bei allem, fuhr mich zu Turnieren, gab mir Halt“, erzählt Muhammad über seinen Vater, der für seine Fragen stets ein offenes Ohr hatte. Denn Fragen hatte er als Bub viele. „Ich war immer schon neugierig. Ich wollte alles wissen und endlose Gespräche führen.“
Ein sicheres, wärmendes Basislager fand der kleine Philosoph und wissbegierige Weltentdecker bei seiner Mutter. „Wenn es nicht rund lief, flüchtete ich mich als erstes zu meiner Mama. Bei ihr war ich sicher und alles war gleich ein bisschen besser. Sie hat mir Kraft gegeben, wenn ich mal keine mehr hatte.“ Ausdauer braucht der engagierte ehrenamtliche Rettungssanitäter mit Asylstatus auch jetzt, um die österreichische Staatsbürgerschaft zu bekommen – eines der großen Ziele, die er sich gesteckt hat.
Seine Träume, als Seefahrer die Weltmeere zu umschiffen, sind verblasst. Heute will Muhammad Arzt werden und hat ein Medizin-Studium im Visier. Für seine Umgänglichkeit ist er bekannt, für seine Hilfsbereitschaft und seinen Einsatz für andere. „Es ist ein Recht jedes Kindes, die Welt selbst erleben zu dürfen“, meint er. Am besten draußen an der frischen Luft und hautnah an den schönen Plätzen dieser Welt – auf der Pfänderspitze oder am Bodensee in Bregenz beispielsweise, seinen deklarierten Lieblingsorten. Manchmal ein wenig mehr Selbstvertrauen würde er sich im Rückblick wünschen. Sein Rat an die Kinder fällt deshalb ermutigend aus: „Traut euch, es wird euch gelingen!“
Steckbrief Magomed-Rasul Kudusov
Aufgewachsen in: Bregenz, Salzburg, Wien
Lebt heute in: Bregenz
Vorbild damals: Mein Vater
Vorbild heute: Mein Vater
Berufswunsch als Kind: Seefahrer
Beruf heute: Maturant, Rettungssanitäter
Lieblingsplatz damals: Sandgrube im Park
Lieblingsplatz heute: Bregenzer Ach oder Pfändergipfel
Perspektivengeber:innen: Mein Vater, meine Mutter
Als Kind bekannt für: Endlose Gespräche und zahlreiche Fragen über alles
Heute bekannt für: Meine Hilfsbereitschaft und meinem Humor
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