Dave Kock: Vom Außenseiter zum Tausendsassa
Mit fünf Jahren zog Dave mit seiner Familie von Holland nach Gaschurn, wo seine Eltern eine Pension betrieben. „Immerhin konnte ich ,eins, zwei, drei‘ auf Deutsch sagen, mehr aber nicht“, erinnert er sich. In der Schule habe ihm sein Außenseiter-Status das Leben schwer gemacht. Immer wieder sei er Mobbing ausgesetzt gewesen. „Ich hatte nie wirklich eine Freundesgruppe oder Leute zum Spielen. Die meiste Zeit verbrachte ich mit meiner Schwester oder allein. Mein Lieblingsplatz war mein Schreibtisch mit dem Computer.“ Dass er diese Erlebnisse gut überstanden hat, führt er vor allem auf seine Lehrpersonen zurück. „Sie bekamen natürlich mit, dass ich von den Cliquen nicht angenommen wurde. Von der Volks- bis in die Berufsschule haben sie mich alle unterstützt und mir Rückenwind gegeben.“ Er denkt zurück an ganze Schulstunden, die dem Thema ,Mobbing‘ gewidmet wurden. „Ich war mir immer bewusst, dass es – egal, was passiert – jemanden gibt, der für mich da ist und der mir hilft.“ Diese Ermutigung wirkt bis in die Gegenwart und nach wie vor habe er Kontakt zu seinen damaligen Lehrer:innen, für ihn seine bedeutsamsten Perspektivengeber. „Ich werde nie vergessen, wie sie mich bestärkten und mir Möglichkeiten aufzeigten.“
Seine – negativen wie positiven - Kindheitserlebnisse wertet er im Rückblick als essenzielle Erfahrungen, die ihn in seiner Persönlichkeitsentwicklung enorm weiterbrachten. „Ich wäre sonst wohl nicht so stark, selbstbewusst und spontan, wie ich es heute bin“, meint der gelernte Einzelhandelskaufmann, der seine Lehre beim Interspar Bürs absolvierte. Viele Türen und den Horizont habe ihm auch ein Auslandsjahr geöffnet. Heute lautet seine Maxime „Let’s do it!“, die er nicht zuletzt auf das elterliche Vorbild zurückführt. Seine Eltern lebten ihm Leichtigkeit gepaart mit Schaffenslust vor. Sie sind für Dave warmherzige Leitfiguren. „Ich bin immer wieder vom Tatendrang meines Vaters und der liebevollen Großzügigkeit meiner Mutter beeindruckt. Sie geben mir Sicherheit und den Mut, ich selbst zu sein und meine Ziele zu verwirklichen.“
„Einfach nur rumsitzen“ ist jedenfalls Daves Sache nicht. Ein Sammelsurium an Ideen und Aktivitäten treibt den ambitionierten Tausendsassa derzeit um. Er arbeitet als Webdesigner, Digitalmanager und Redakteur und engagiert sich in etlichen Vereinen, u. a. dem „aha“. Die von ihm jüngst gegründete Plattform „EU’th“ fußt auf dem Anliegen, die EU, Jugend und Politik zusammenzubringen – „damit sich Jugendliche trauen, innovativ zu werden und ihre Interessen voranzutreiben.“
Seine Selbstzweifel hat er jedenfalls längst hinter sich gelassen. „Beschäftigt euch nicht zu viel damit, was andere von euch denken. Es kommen noch genug Leute, die einen mögen“, rät er Kindern, die vielleicht gerade in einer schwierigen Situation stecken. „Lieber leben und Spaß haben“, meint er – zum Beispiel beim Karaoke, eine seiner vielen Leidenschaften. Und hinter jedes „Wieso?“ einfach ein „nicht“ setzen, um mal zu schauen, was draus wird …
Steckbrief Dave Kock
Aufgewachsen in: Gaschurn
Lebt heute in: Wiener Neustadt
Vorbild damals: Aang aus „Avatar – Herr der Elemente“
Vorbild heute: „Personen mit menschlichen Einstellungen, z. B. Josef Zotter“
Berufswunsch als Kind: Lokführer
Beruf heute: Freelancer Webdesign für KMU und Startups, Jugendredakteur bei der Fernsehsendung „Logline“ auf FS1, engagiert in vielen gemeinnützigen Vereinen und Erasmus-Projekten, u. a. beim „aha“ und „Akzente Salzburg“
Lieblingsplatz damals: sein Schreibtisch (mit dem Computer)
Lieblingsplatz heute: große Gebäude wie das EU-Parlament in Straßburg oder die EU-Kommission in Brüssel
Perspektivengeber: Lehrpersonen, seine Eltern
Als Kind bekannt für: seine Eigenheiten, Sturheit
Heute bekannt für: Let‘s do it!, seine Spontanität, EU-Faszination und Karaoke
Werden Sie zu einem:r Perspektivengeber:in unter dem Motto „Kinder vor“!
Geben Sie den Kindern Vorarlbergs die Möglichkeit, ihre Zukunft mitzugestalten. Lassen Sie Ihren Worten Taten folgen. Ganz egal, ob es eigene Ideen oder laufende Projekte des Vorarlberger Kinderdorfs sind – wir freuen uns über Ihr Engagement. Die Geschichten, die daraus entstehen, werden unter „Perspektiven“ auf „Wir Kinder Vorarlbergs“ veröffentlicht. Wir freuen uns von Ihnen zu hören!
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