Das habe seine Mutter nicht einfach nur so dahingesagt, sondern als Gastronomin vorgelebt. „Es gab keine vorgefertigten Bahnen für uns, in denen wir aufwuchsen und in die wir gedrängt wurden“, erinnert sich Stefan Vögel. Diese Ermutigung zur Selbstständigkeit habe ihn sehr geprägt – „auch wenn man dadurch manchmal auf die Schnauze fällt. Aber das gehört dazu“, meint der Kabarettist. Seinem Kinder-Ich würde er rückblickend raten: „Trau dich mehr!“ – Scheitern ab und an inklusive.

In seiner Heimatgemeinde Gurtis erlebte der kleine Stefan Vögel ein buntes schillerndes Dorfleben – „ganz und gar nicht langweilig, trotz viel weniger Angeboten für Kinder als heute“. Das eigene Gasthaus und „das ganze Dorf drumherum“ sei sein Lieblingsplatz gewesen. Er habe viele Freiheiten, aber auch die Möglichkeit erlebt, den eigenen Gedanken nachzuhängen. Gänzlich gefehlt hätten Anknüpfungspunkte zu seinem späteren Beruf, auch wenn er von Kindesbeinen an ein unterhaltsames Kerlchen gewesen sei. „Es war ein ferner Traum“, denkt er zurück. Allerdings einer, den ihm das Fernsehen schon als Kind ins Haus brachte. „Ohne unser Fernsehgerät wäre ich heute nicht Autor und Schauspieler, obwohl der Weg bis dahin noch ein langer war.“

Sein Wunsch für Kinder ist, dass sie „weniger Vorgegebenes tun müssen und dadurch mehr selbst herausfinden können“. Wenn man Kinder nicht verbiege, sie vielmehr so sein lasse, wie sie sind, dann könnten sie zu starken Persönlichkeiten wachsen, ist sich Stefan Vögel sicher: „Statt auf ihren Schwächen herumreiten, muss man Kindern ihre Stärken aufzeigen.“