Rebecca Marte: „Auf einmal war da jemand, dem ich nicht nur auf die Nerven ging“
„Frau Fessler war die x-te Lehrerin an unserer Volksschule. Wir hatten damals einen sehr häufigen Lehrerwechsel und jede neue Lehrperson war überfordert mit mir und meiner Energie“, erinnert sich Rebecca, die in Viktorsberg aufwuchs. „Frau Fessler kam und sah mein sportliches Potenzial. Sie ließ mich rennen, wenn meine Konzentration zu Ende ging.“ Außerdem habe ihre Perspektivengeberin Nummer eins mit ihr „fest auf die Sporthauptschule trainiert“. Und siehe da: Rebecca wurde aufmerksamer und fokussierter. Die 36-Jährige ist überzeugt, dass das vor allem mit ihrer damaligen Lehrerin zusammenhing, die ihr mit Verständnis und Empathie begegnete. „Auf einmal war da jemand, dem ich nicht nur auf die Nerven ging. Sie spürte, wo sie bei mir ansetzen konnte und erkannte, welche Fähigkeiten in mir steckten.“ Genau solche Menschen wünscht sich die Oberländerin für alle Kleinen, die gerade am Großwerden sind. „Kinder sollten Kind sein dürfen und Menschen um sich haben, die ihr Potenzial wahrnehmen.“
Aus eigener Erfahrung weiß sie zudem, wie einschneidend und verletzend Worte sein können. „Ich rate Eltern, dass sie sich das mehr bewusst machen und sehr genau darauf achten, was sie zu ihrem Kind sagen.“ Statt sie zu bewerten und zu maßregeln, sollten sie Kindern das Gefühl geben, wunderbar zu sein, so wie sie sind, meint die 36-Jährige. „Dann werden Kinder selbstbewusst – und können herausfinden, wer sie eigentlich sein wollen.“
Außerdem plädiert sie dafür, Kindern möglichst viel zuzutrauen – und setzt das auch beruflich als Mountainbike-Guide um. Mit „Rible Rides“ hat sich die gelernte Krankenpflegerin einen lang gehegten Traum erfüllt und ihr Hobby zum Beruf gemacht. Begeisterten Kindern und Downhill-Fans zeigt sie auf ihre unvergleichlich mitreißende Art, wie man sich auf den Trails in den heimischen Bikeparks verhält. Rebecca besticht durch herzliche Authentizität und ist felsenfest der Meinung: „Ohne Perspektiven entsteht kein Gleichgewicht – Kinder brauchen ein Bild von dem, was möglich ist, und Menschen, die an sie glauben. Dann können sie alles schaffen.“
Steckbrief Rebecca Marte
Aufgewachsen in: Viktorsberg
Lebt heute in: Gisingen
Vorbild damals: Julia, eine Pferdebesitzerin aus Fraxern
Vorbild heute: ihre Mama
Berufswunsch als Kind: Polizistin oder Pferdetrainerin
Beruf heute: MTB-Trainerin https://ribl-rides.at, Krankenpflegerin
Lieblingsplatz damals: „bei Tieren, egal ob Pferd oder Hund“
Lieblingsplatz heute: die Natur
Perspektivengeber:innen: Daniela Fessler, ihre Lehrerin in der Volksschule
Als Kind bekannt für: ihre Lebendigkeit
Heute bekannt für: ihre authentische und herzliche Art, ihre Liebe zum Mountainbike-Sport
Werden Sie zu einem:r Perspektivengeber:in unter dem Motto „Kinder vor!“
Geben Sie den Kindern Vorarlbergs die Möglichkeit, ihre Zukunft mitzugestalten. Lassen Sie Ihren Worten Taten folgen. Ganz egal, ob es eigene Ideen oder laufende Projekte des Vorarlberger Kinderdorfs sind – wir freuen uns über Ihr Engagement. Die Geschichten, die daraus entstehen, werden unter „Perspektiven“ auf „Wir KINDER VORarlbergs!“ veröffentlicht. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören!
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