„Als Kind war ich für meine Wildheit, meine Unabhängigkeit und meine Neugier aufs Leben bekannt“, erzählt die Lustenauerin. Damals wollte sie Western-Reiterin oder Rennfahrerin werden – zwei Berufe, die ihrem unbändigen Freiheitsdrang entsprachen. Aufgewachsen ist Ramona in verschiedenen Umfeldern: Mit 13 kam sie in eine Pflegefamilie, mit 15 dann in eine Kinderdorf-WG. „Es war für mich eine Herausforderung, an verschiedenen Orten immer wieder meinen Platz zu finden.“ Ihre Konstante: die Natur. Am liebsten erlebte sie diese vom Rücken eines Pferdes aus. „Im Wald habe ich mich wohl gefühlt. Hier hatte ich alle Freiheit der Welt und ganz viel Raum zum Träumen.“

Zwei Menschen bezeichnet sie heute als die Perspektivengeber:innen ihrer Kindheit. Zum einen war das eine „strenge und trotzdem liebevolle“ Erzieherin des Vorarlberger Kinderdorfs. „Ihr war es wichtig, dass wir uns hohe Ziele stecken. Ganz nach dem Motto: Wer an sich glaubt und hart arbeitet, für den gibt es keine Grenzen.“ Vor allem in jungen Jahren war ihr Stiefvater für sie besonders prägend. Er gab ihr Halt, erzählte lustige Geschichten von seinen Reisen und entfachte Ramonas Abenteuerlust. „Ich bin dankbar, dass mir meine beiden Bezugspersonen gezeigt haben, dass ich mit dem nötigen Selbstvertrauen alles schaffen kann.“ Schlussendlich ist sie zwar keine Rennfahrerin geworden, gewagt hat sie trotzdem immer viel: zum Beispiel den Sprung in die Selbstständigkeit als Unternehmerin im IT-Bereich.

„Es ist unsere Verantwortung als Erwachsene, Kindern voller Vertrauen zur Seite zu stehen, sie auf ihrem Weg zu unterstützen und ihnen Türen zu öffnen.“ Ramona ist der Überzeugung, dass sie nur so selbstbewusst und mutig in die Zukunft gehen können – egal welchen Background sie haben. „Jede:r verdient die Chance, das Beste aus sich zu machen.“