Melanie Faigle: Was wirklich zählt
„Seit meiner Geburt habe ich eine Art von Dystonie. Ich mache ständig unwillkürliche Bewegungen, was mich schon vor große Herausforderungen stellte“, erklärt sie. „Manchmal werde ich angestarrt, ausgelacht oder als behindert bezeichnet.“ Dass Meli sich dennoch nie unterkriegen ließ, verdankt sie wesentlich der Rückenstärkung durch ihre Eltern und ihre ältere Schwester. „Sie gaben mir Mut, Kraft und nie das Gefühl, anders zu sein, was mir heute noch ganz wichtig ist.“ Ihre Familie hätte ihr stets bewusst gemacht, was wirklich zählt. „Sie lebten mir vor, dass einzig entscheidend ist, was man selbst aus seinem Leben macht und man zufrieden sein sollte mit dem, was man hat.“ In diesem so geborgenen wie beflügelnden Umfeld gelang es ihr mehr und mehr, zu zeigen, was alles in ihr steckt. Zwar sei sie dank dieser Unterstützung immer sehr selbstständig gewesen, „dennoch waren viele Menschen echt begeistert, als ich alleine in meine eigene Wohnung zog“.
Eine Hauptrolle spielte dabei zudem ihre Perspektivengeberin Nummer zwei, ihre langjährige Freundin Stephi. „In der Schule wurde ich öfter mal gehänselt. Doch Stephi war immer an meiner Seite und stärkte mich. Sie gab wenig darauf, was die anderen so dachten und meinten. Durch sie wuchs in mir das Bewusstsein, dass ich es verdient habe, gemocht zu werden, und dass man nicht viele Menschen im Leben braucht, solange es die richtigen sind.“ Die eigenen Grenzen überschreiten, mutig sein, die Welt erkunden: „Ohne Stephi hätte ich mir vieles nicht zugetraut. Jetzt probiere ich’s einfach aus, tolle Reisen unternehmen zum Beispiel, und das auch alleine.“ Immer noch sei sie eine enge Vertraute, eine Impulsgeberin und Kraftquelle. „Dafür bin ich ihr sehr dankbar.“
Auch beruflich läuft es rund bei der zielstrebigen Wolfurterin, obwohl sie als Buchhalterin nicht in ihrem Traumjob gelandet ist. „Eigentlich schwebte mir vor, Clown zu werden“, erinnert sie sich. „Weil ich es liebe, andere zum Lachen zu bringen.“ Bereits als Kind bekannt für ihre herzliche Art, ist es für sie nach wie vor ein Leichtes, ihrem Gegenüber mit ihrer Fröhlichkeit ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
Meli konnte stets auf die Bestärkung von Menschen aus ihrem Umfeld vertrauen und dadurch ihr Potenzial zur Geltung bringen. „Ich weiß sehr genau, dass das Leben nicht immer einfach ist, man manchmal positive Impulse braucht und jemanden, der dich aufmuntert.“ Dass sie heute selbst als Ehrenamtliche des Vorarlberger Kinderdorfs Perspektivengeberin für Kinder ist, erfüllt sie mit Stolz. Ihren Wunsch, adressiert an die Kleinsten der Gesellschaft, formuliert sie so: „Kinder sollen Menschen um sich haben, die ihnen das Gefühl geben, dass sie etwas ganz Besonderes sind, denn niemand ist perfekt. Glaubt an euch und eure Träume, gebt nie auf!“
Steckbrief Melanie Faigle
Aufgewachsen in: Wolfurt
Lebt heute in: Wolfurt
Vorbild damals: ihre ältere Schwester
Vorbild heute: ihre ältere Schwester
Berufswunsch als Kind: Clown oder Masseurin
Beruf heute: Buchhalterin, Ehrenamtliche beim Bereich „Familienimpulse“ des Vorarlberger Kinderdorfs
Lieblingsplatz damals: im Garten
Lieblingsplatz heute: irgendwo am Meer
Perspektivengeber:innen: ihre Familie, ihre Freundin Stephi
Als Kind bekannt für: ihre fröhliche, herzliche Art
Heute bekannt für: ihre fröhliche, herzliche Art
Werden Sie zu einem:r Perspektivengeber:in unter dem Motto „Kinder vor!“
Geben Sie den Kindern Vorarlbergs die Möglichkeit, ihre Zukunft mitzugestalten. Lassen Sie Ihren Worten Taten folgen. Ganz egal, ob es eigene Ideen oder laufende Projekte des Vorarlberger Kinderdorfs sind – wir freuen uns über Ihr Engagement. Die Geschichten, die daraus entstehen, werden unter „Perspektiven“ auf „Wir KINDER VORarlbergs!“ veröffentlicht. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören!
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