Heute lebt der 53-Jährige als Fotograf und Trainer in Wien, und sein Vorbild ist nicht mehr sein Papa, sondern – derzeit – sein ZEN-Lehrer: „Weil er so ruhig ist.“ Ruhig war der kleine Christian nicht, viel lieber stand er im Mittelpunkt: „Ich war ein Clown und habe immer die Aufmerksamkeit gesucht.“ Christian Holzknecht wurde in einer liebevollen Umgebung groß und hatte viele Freiheiten: „Aber ich habe auch gelernt, wie es sich anfühlt, der Gesellschaft entsprechen zu müssen.“ Dass die Meinung der anderen nicht wichtig ist für das eigene Leben, weiß Holzknecht heute. Es ist ein Selbstbewusstsein, das er gerne seinem Kinder-Ich vermitteln würde: „Glaub‘ an dich und leg kein Wert drauf, was andere über dich denken.“

Erst als Erwachsenem sei ihm klargeworden, wie sehr ihn seine Eltern prägten. „Mein Vater hat mir die Liebe zu den Bergen geschenkt und mir beigebracht, dass es sich gut anfühlt, wenn man angefangene Dinge zu Ende bringt. Als Kind habe ich ihn nicht so verstanden, wie ich das heute kann", sagt Christian Holzknecht. Seine Mutter sei sehr liebevoll gewesen: „Sie war immer für alle da. Auch für jene Menschen, die nicht nett zu ihr waren. Ihre Schattenseite war ihr Druck, sich selbst niemals gut genug zu fühlen. Deshalb habe ich ihr das Buch gewidmet, dass ich zu diesem Thema geschrieben habe.“

Bedingungslose Liebe und Anerkennung – das würde sich der Fotograf für alle Kinder wünschen. „Kindern eine Perspektive geben, bedeutet für mich, sie stets darin zu bestärken, dass das, was sie im Innersten fühlen, ein Geschenk ist.“