Angelika Hagspiel: Geistergeschichten, Schnee und Geborgenheit
„Ich empfinde immer noch eine große Dankbarkeit gegenüber meinen Großeltern.“ Ihre Großmutter – die „Ana“ - hätte ihr oft Geschichten erzählt. „Häufig waren es Geistergeschichten und ich habe mich gefürchtet. Gleichzeitig hatte ich neben der Angst das Gefühl, dass hier jemand ist, der mich beschützt.“ Viel Zeit habe sie zudem mit ihrem Großvater verbracht. „Mein Eni war Bauer und Schindelmacher. Ich saß oft bei ihm in der Werkstatt und sah zu, wie er Holz bearbeitete und Schindeln spaltete. Ich erinnere mich noch an das Feuer und den Geruch nach Holz. Wir haben nicht viel geredet, aber es war alles gut so, wie es war.“
Geborgenheit erfuhr sie als Jugendliche auch im Internat im St. Josefinstitut in Feldkirch. Besonders mit Sr. Edelfrieda verbindet sie positive Erinnerungen. „Die spirituelle Atmosphäre hat mich in meinen Grundhaltungen geprägt“, meint sie. Im Übrigen sei sie damals ziemlich frech gewesen. „In der zweiten Klasse hatte ich einen Zweier in Betragen, das schaffen nur wenige.“
Gerne habe sie darüber hinaus gelesen und sich in andere Welten gebeamt. Auch heute erhofft sie sich für Kinder, dass sie in dieser schnellen, lauten und fordernden Welt ihre Ruheplätze finden. Kindern Perspektiven zu geben ist ihr nicht zuletzt deshalb wichtig, weil „ich fünf Enkeltöchter habe, denen ich ein gutes Leben wünsche“. Dabei setzt sie auf Vertrauen: „Wir müssen für Kinder da sein und zuversichtlich sein, dass sie ihren eigenen Weg finden, der für sie der richtige ist.“ Denn wie auch immer es laufe: „Die Kindheit ist nur ein kleiner Teil des Lebens, das auch danach noch viele Chancen bereit hält.“
Steckbrief Angelika Hagspiel
Aufgewachsen in: Silbertal
Lebt heute in: Bürs
Vorbild damals: „Ich las gerne Heldengeschichten – das waren meine Vorbilder.“
Vorbild heute: Freundin Isolde - „mit ihrem warmen Herzen, ihrer Kreativität und ihrer Lebenseinstellung“
Berufswunsch als Kind: Bäuerin oder Entwicklungshelferin, „weil ich in ferne Länder reisen wollte“
Beruf heute: Psychologin und Geschäftsführerin
Lieblingsplatz damals: „der Balkon unseres Hauses, auf dem ich stundenlang gelesen habe.“
Lieblingsplatz heute: der Wald - mit seiner Ruhe, den Bäumen und dem Geruch
Perspektivengeber:innen: Großeltern, Sr. Edelfrieda
Als Kind bekannt für: „Ich war sehr frech.“
Heute bekannt für: Tatkraft, Energie, manchmal Ungeduld
Werden Sie zu einem:r Perspektivengeber:in unter dem Motto „Kinder vor!“
Geben Sie den Kindern Vorarlbergs die Möglichkeit, ihre Zukunft mitzugestalten. Lassen Sie Ihren Worten Taten folgen. Ganz egal, ob es eigene Ideen oder laufende Projekte des Vorarlberger Kinderdorfs sind – wir freuen uns über Ihr Engagement. Die Geschichten, die daraus entstehen, werden unter „Perspektiven“ auf „Wir KINDER VORarlbergs!“ veröffentlicht. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören!
E kinder-vor@voki.at
T +43 5574 4992-9011